Die stark ansteigenden Immobilienpreise in Deutschland bereiten dem Internationalen Währungsfonds vermehrt Kopfzerbrechen aufgrund einer möglichen Immobilienblase. Explizit vier deutsche Großstädte stechen bei der rasanten Preisentwicklung heraus. Wie gefährlich ist diese Entwicklung einzuschätzen?

Ist eine Immobilienblase zu befürchten?
Bei der ersten Betrachtung des Jahresberichtes für Deutschland, erstellt durch den Internationalen Währungsfonds, entsteht aufgrund des anhaltenden Wirtschaftswachstums, verbunden mit der geringen Arbeitslosenquote und ansteigenden Löhnen ein sorgenfreier Eindruck.
Die Immobilienpreise trüben diesen Eindruck hingegen bedeutend. In vielen Deutschen Regionen werden die Immobilienpreise als angemessen eingeschätzt, in den Großstädten sind die Preise in den vergangenen Jahreszeiten von der Spur abgekommen. Experten erkennen hier eindeutige Indizien für eine Überbewertung.
Bei Beachtung der Immobilienpreise im Verhältnis mit den Elementardaten des Einkommens oder der Miete, ist eine Übersteigung von 21 Prozent zu erkennen, so die IWF-Experten.
Vier deutschen Städten gilt dabei ein besonderes Augenmerk:
- In München liegen die Preise 2017 mit 47 Prozent über dem Preisniveau, so IWF. Damit führt die bayrische Hauptstadt das Ranking an.
- Gefolgt von Hannover, Hamburg und Frankfurt. In diesen deutschen Großstädten sind die Preise um 25 bis 30 Prozent zu hoch.
- In Düsseldorf und Stuttgart ist ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen. Dennoch liegen die Preise hier 10 bis 15 Prozent oberhalb der Grenze.
An den bekannten Ursachen für diese Preisentwicklung gelten weiterhin die bekannten Faktoren des geringen Zinsniveaus und des knappen Angebotes.
Sind unsere deutschen Großstädte dadurch in Gefahr?
Die IWF Experten verglichen die deutschen Großstädte mit Kopenhagen Rom und Madrid. Auch hier sind deutliche Steigerungen der Preise in der Immobilienbranche zu verzeichnen. Allerdings passen sich diese durch das stetig und rapide ansteigende Einkommen der europäischen Großstädte an.
„Indizien für eine zu hohe Preisentwicklung erkannten Experten schon zum Jahresbeginn in Deutschland, die Gefahr einer platzenden Immobilienblase ist dennoch nicht zu befürchten“, erklärt Jörn Reinecke, Vorstandsmitglied der Magna Real Estate AG.
2 Kommentare auch kommentieren