Die Ampel plant den Bau von 400.000 Wohnungen pro Jahr und will so dafür sorgen, dass in den Großstädten wieder erschwingliche Wohnungen zur Verfügung stehen. Dafür will sie sogar ein eigenes Ministerium schaffen. Doch es gibt auch Punkte die gegen das Gelingen dieses Unterfangens sprechen. In diesem Bericht wir das Vorhaben genau von der MAGNA REAL ESTATE AG unter die Lupe genommen. MAGNA ist ein Immobilienunternehmen mit dem Schwerpunkt auf der Projektentwicklung von Wohn, Büro- und Sozialimmobilien.
Ampel möchte bezahlbaren Wohnraum schaffen
Dies ist eines der heißesten Themen für die neue Regierung: In den Metropolen ist ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu verzeichnen. Infolgedessen steigen die Immobilienpreise und Mieten schneller, als die Bewohner es sich leisten können. Überall in den Großstädten machen Bürgerinitiativen mobil, um bezahlbaren Wohnraum zu fordern und ansonsten, den radikalen Schritt der Enteignung von Immobilienunternehmen durchzusetzen. Im Land Berlin hat sich sogar eine Mehrheit in einem Bürgerentscheid für dieses Vorgehen ausgesprochen. Vor allem die wachsende Zahl der Single-Haushalte ist für die steigende Nachfrage nach Wohnraum verantwortlich. Es mangelt also an Wohnimmobilien, oder um es mit den Worten des künftigen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) zu sagen: „Der soziale Wohnungsbau ist ein Grundrecht, das es in Deutschland immer geben muss. Dass in Deutschland in den letzten Jahren zu wenig gebaut wurde, ist eine Tatsache.“
So soll Wohnungsbaumangel reduziert werden
Die Ampel hat deshalb in ihrem Vertrag festgeschrieben, 400.000 neue Wohnungen zu bauen, das ist rund ein Viertel mehr, als derzeit pro Jahr fertiggestellt werden. „Die Koalition hofft, dass ein größeres Angebot zu niedrigeren Preisen, insbesondere bei den Mieten, führt,“ erklärt Jörn Reinecke Vorstand der MAGNA REAL ESTATE AG.. Hierfür soll ein eigens geschaffenes Ministerium sorgen. Auch die geplanten eigenkapitalersetzenden Darlehen und die Flexibilisierung der Grunderwerbsteuer sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Das Ziel der rot-gelb-grünen Koalition könnte sich allerdings auch als Wunschtraum entpuppen, vor allem wegen der Immobilienpreise.
Krise in der Baubranche und zu viele Vorschriften
Das Baugewerbe hat mehr als jede andere Branche mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. Kurzfristig ist dieses Problem nicht zu lösen, die Ausbildung von Fachkräften dauert Jahre. Nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) beklagen mehr als 70 Prozent der Unternehmen des Bauhauptgewerbes und einzelner Teilbranchen wie Hoch- und Tiefbau, dass sie zahlreiche offene Stellen nicht besetzen können. Quer durch alle Gewerke suchen 66 Prozent der Bauunternehmen Handwerker, finden sie aber nicht. Ein weiteres Problem sind die Vorschriften. Die Deutsche Architektenkammer hat es einmal nachgerechnet: Seit dem Jahr 2000 wurde allein die Energieeinsparverordnung für Neubauten viermal geändert, was die Kosten um 6,5 Prozent in die Höhe trieb. Inzwischen, das war 2017, wurde die Verordnung komplett gekippt und durch das Gebäudeenergiegesetz ersetzt. Architekten beklagen, dass jede Änderung das Bauen teurer gemacht hat, weshalb es eigentlich eine hehre Absicht der Koalitionspartner war, die Kosten zu senken. In Wirklichkeit satteln sie aber auf: Jedes öffentliche Haus muss künftig ein Solardach haben, und jedes Privathaus soll noch besser gedämmt sein. Dieser Plan hemmt nicht nur den Wohnungsbau, er ist auch klimapolitisch fragwürdig.
(FE)
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