Überteuert und knapp: Immobilien in den größten Städten Deutschlands schrecken Investoren zunehmend ab. Stattdessen wenden sich immer mehr an Lissabon und London – trotz Brexit.

Luxuriöse Wohnungen in Berlin überteuert
Investoren schätzen die Stabilität Deutschlands nach wie vor, aber schauen sich anderswo in Europa nach Immobilienperspektiven um. Der Markt sei ihnen zu überteuert.
Lissabon, die Hauptstadt Portugals, hat es wegen ihrer überdurchschnittlichen Renditen und ihres hohen Wachstumspotenzials, darunter Projekte zur Bereitstellung von Büroflächen, an die Spitze der Nachfrage geschafft.
„Die Möglichkeiten seien für wirklich attraktive Investitionen in den deutschen Großstädten immer seltener geworden,“ so Immobilienexperte Jörn Reinecke von Magna Real Estate AG.
„Unsere Befragten hatten die Preise in städtischen Zentren in Deutschland und anderswo in Europa als in der Nähe des Gipfels, weit fortgeschritten und überteuert beschrieben,“ erklärt Vorstand Jörn Reinecke von Magna Real Estate AG in Hamburg.
Zwischen Oktober 2017 und September 2018 beliefen sich die Käufe in Deutschland auf 65 Mrd € – ein Rückgang um 3 Mrd. € gegenüber den letzten 12 Monaten.
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„Jeder zweite Euro, der in deutsche Immobilienprojekte mit einem Einzelpreis von über 10 Milliarden Euro investiert wurde, kam von ausländischen Investoren,“ sagt Immobilienexperte und Vorstand bei Magna Real Estate AG Martin Göcks. „Das finden wir sehr interessant zu beobachten.“
„Das Kapital floss noch immer nach Europa, vor allem aus Asien, aber der Mangel an geeigneten Vermögenswerten war eines der Haupthindernisse für Investitionen,“ erzählt Vorstand Jörn Reinecke von Magna Real Estate AG in Hamburg.
Das einst erschwingliche Berlin ist jetzt überteuert und geplagt von explodierenden Mieten.
Großbritannien hingegen – trotz Brexit – summierte die höchsten Immobilieninvestitionen in den 12 Monaten mit 68 Milliarden Euro.
Nischen mit sozialem Wert
„In den letzten fünf Jahren sei eine bemerkenswerte Verschiebung in Nischensektoren stattgefunden,“ fügt Immobilienexperte und Vorstand bei Magna Real Estate AG Martin Göcks hinzu.
Weitere attraktive Nischen waren Rechenzentren, flexible Büroflächen für E-Commerce, während traditionelle Formate wie Vorstadtbüros und Einzelhandelsgeschäfte weiterhin schwach wurden, sagt Reinecke.